Drasco

Herrschaftsgebiet des abodritischen Samtherrschers Drasco nach Überlassung Nordalbingiens durch Karl den Großen 804–810.[1]

Drasco, slaw. Dražǐko, lat. Thrasco[2] (* vor 789; † 810), zunächst Kleinkönig (regulus),[3] war ab 795 Heerführer (dux) und von 804[4] bis zu seinem Tod 810[5] Samtherrscher[6] (rex) des westslawischen Stammesverbandes der Abodriten und Vasall der Franken unter Karl dem Großen.

  1. Siedlungsgebiet der Linonen, Smeldinger und Bethenzer nach Fred Ruchhöft: Vom slawischen Stammesgebiet zur deutschen Vogtei. Die Entwicklung der Territorien in Ostholstein, Lauenburg, Mecklenburg und Vorpommern im Mittelalter. (= Archäologie und Geschichte im Ostseeraum. Bd. 4). Leidorf, Rahden (Westfalen) 2008, ISBN 978-3-89646-464-4, S. 85
  2. Weitere Schreibweisen u. a. Thrasuco, Thrasucho, Thrasico, Drosuc, Drogo
  3. Fragmentum chesnii 789 in den MGH und weiterführend in den Regesta Imperii Online, als Kleinfürst bezeichnet ihn Wolfgang H. Fritze: Die Datierung des Geographus Bavarus, in: Ludolf Kuchenbuch, Winfried Schich (Hrsg.): Frühzeit zwischen Ostsee und Donau: Ausgewählte Beiträge zum geschichtlichen Werden im östlichen Mitteleuropa vom 6. bis zum 13.Jahrhundert, Berlin 1982, S. 119
  4. Chronicon Moissiacense 804 in den MGH und weiterführend in den Regesta Imperii Online
  5. Chronicon Moissiacense 810 in den MGH
  6. Wörtlich übersetzt bedeutet das lateinische rex König. Gleichwohl werden die abodritischen Herrscher üblicherweise in der Literatur als Samtherrscher oder Großfürsten bezeichnet.

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